Glossar
Glossar
A
Achtzeller |
Embryo 3 Tage nach Befruchtung. |
AMH: Anti-Müller-Hormon |
Zeigt die Aktivität der Eierstöcke an und gibt Auskunft über die ovarielle Kapazität. |
Ampulle |
Fimbrientrichter. Die Eizelle aufnehmende Öffnung des Eileiters. Dort erfolgt die Befruchtung. |
Androgene |
Sexualhormone des Mannes, insbesondere Testosteron. Bei der Frau Bildung in der Nebennierenrinde und im Eierstock als Östradiolvorstufen. Beim PCO-Syndrom (s.o.) vermehrte Bildung. |
Auslösespritze |
HCG (s.o.). Wirkt wie LH, leitet die Ausreifung der Eizelle zur befruchtungsfähigen Eizelle ein. Ca.40-48 Stunden danach würde der Eisprung erfolgen. Deshalb Eizellentnahme für IVF 36 Stunden nach HCG. |
Azoospermie |
Keine Samenzellen im Ejakulat. |
Corpus luteum |
Gelbkörper. Bildet die Sexualhormone, insbesondere Progesteron zur Aufrechterhaltung und Unterstützung der Frühschwangerschaft. |
DIR |
Deutsches IVF-Register. Alle Stimulationszyklen für IVF werden prospektiv ab dem 7. Stimulationstag erfasst. Alle Fälle, die bis zum 7. Stimulationstag nicht eingegeben sind, zählen nicht in der Auswertung. Nachträgliche Eingaben oder Änderungen sind nicht möglich, bzw. werden nachvollziehbar protokolliert, so dass im DIR Datenmanipulationen |
Embryo-Transfer |
Rücksetzen befruchteter Eizellen, 2-5 Tage nach Entnahme. |
Endokrine Sterilität |
Unfruchtbarkeit durch Hormonstörungen. |
Endometriose |
Gebärmutterschleimhautähnliches Gewebe außerhalb der Gebärmutter, führt zu Schmerzen, Verwachsungen, Sterilität u. a. durch Eileiterschädigung. |
EU/EUG |
Extrauteringravidität. Schwangerschaftseinnistung außerhalb der Gebärmutter, nicht unbedingt im Eileiter. |
Fertilisierung |
Befruchtung. |
Follikel |
Eibläschen in dem sich die mikroskopisch kleine Eizelle befindet und unter Hormoneinfluss anreift. Die Hüllzellen des Follikels bilden das Sexualhormon Östradiol. |
Follikelpunktion |
Absaugen der Follikelflüssigkeit mit Eizelle unter Ultraschallsicht. |
Frühabort |
Frühe Fehlgeburt. Chromosomenstörungen des Embryos führen zu ausbleibender Entwicklung, ausbleibender Implantation oder Fehlgeburt vor der 12. Schwangerschaftswoche. Ca. 25% - 30% oder mehr (in Abhängigkeit vom Lebensalter der Frau) der frühesten und frühen Schwangerschaften gehen durch Fehlgeburt verloren. |
FSH |
Follikelstimulierendes Hormon, bewirkt im Eierstock Follikelwachstum, Östrogenbildung und Eizellanreifung. Erhöhung bei der Frau weist ggf. auf Wechseljahrsituation hin. Erhöhung beim Mann weist auf Samenbildungsstörung hin. |
Globozoospermie |
Den Spermien fehlt das Akrosom. Solche Spermien können nicht in Eizellen aufgenommen werden. Diese Störung ist durch ICSI zu überwinden. |
GnRH |
Gonadotropine-freisetzendes Hormon. Bewirkt Freisetzung und Bildung der Hormone der Hirnanhangdrüse = Hypophyse. |
GnRH-Analoga |
Medikament, das die Freisetzung der vorhandenen Hormone in der Hirnanhangdrüse bewirkt, deren Neubildung in der Folge aber verhindert (z.B.Profact, Decapeptyl, Synarella, Suprecur, Enantone, etc.). |
GnRH-Antagonist |
Medikament, das die GnRH-Wirkung in der Hirnanhangdrüse verhindert (z.B.Cetrotide). |
Gonadotropin-Präparate |
aus menschlichem Urin gewonnene oder gentechnisch hergestellte Medikamente zur Stimulation der Anreifung mehrerer Eizellen in den Eierstöcken (im natürlichen Zyklus reift meist nur eine Eizelle heran). Entsprechende Wirkung wie FSH (und LH). |
Gonadotropine |
Hormone der Hypophyse zur Steuerung der Eierstockfunktion: FSH u. LH. |
Gravidität |
Schwangerschaft. Die Blastozyste schlüpft und nistet sich in der Gebärmutter ein. |
HCG |
Humanes Choriongonadotropin = Schwangerschaftshormon. Hat entsprechende Wirkung wie LH, wird deshalb als Medikament zur Eisprungauslösung eingesetzt. Wird ferner als Medikament eingesetzt in der Lutealphase = 2.Zyklushälfte zur Unterstützung der Gelbkörperfunktion. Kann unter bestimmten Voraussetzungen ein Überstimulationssyndrom bewirken. |
Hormone |
Körpereigene o. gentechnisch hergestellte Wirkstoffe. Sie gelangen meist über den Blutkreislauf vom Bildungsort zum Wirkungsort und veranlassen dort bestimmte biochemische Reaktionsabläufe. |
Hypophyse |
Hirnanhangdrüse. Bildet Hormone, die wiederum die Funktion anderer hormonbildende Organe steuern, z.B. Gonadotropine zur Eierstocksteuerung o. z. B. Hormon zur Steuerung der Schilddrüsenfunktion. |
Hypothalamus |
Region im Zwischenhirn, die GnRH bildet. |
ICSI |
Intrazytoplasmatische Spermieninjektion, Injektion einer Samenzelle in eine Eizelle. |
ICSI-Studie |
Multizentrische prospektive freiwillige Meldung aller ICSI-Schwangerschaften in ein ICSI-Studie-Zentralregister. Ca. 60 IVF-Zentren nahmen über zwei Jahre mit relevanten Zahlen teil. Rekrutierung war seit August 2000 abgeschlossen. Ergebnisse lagen seit November 2001 vor. Die ICSI-Studie zeigte ein gering erhöhtes Fehlbildungsrisiko in Folge des Verfahrens, welches jedoch weniger methodenbedingt als paarbedingt zu sein scheint. |
Idiopathische Sterilität |
Unfruchtbarkeit ohne nachweisbare Ursache bei den Standarduntersuchungen. Funktionsstörungen von Samenzellen u./o. Eizellen möglich, ebenso genetische Defekte. Neben der männlichen Sterilität heute die häufigste Form der Fruchtbarkeitsstörung. |
Immunologische Sterilität |
Unfruchtbarkeit durch körpereigene Abwehrstoffe gegen den Embryo. |
Implantation |
Einnistung des Embryos. |
Insemination |
1. Einspritzen von Samenzellen in die Gebärmutter. |
IVF |
In-vitro-Fertilisierung = Befruchtung „im Glas“ = außerhalb des Körpers. |
Kryokonservierung |
Tiefgefrierkonservierung von Samenzellen, Hodengewebe, Eizellen, Vorkernstadien, Embryonen. |
LH |
luteinisierendes = gelbkörperinduzierendes Hormon, bewirkt im Eierstock Eisprung, Gelbkörperbildung und damit Progesteronbildung. |
Männliche Sterilität |
Unfruchtbarkeit durch Fehlen von Samenzellen (durch Samenwegsverschluss o. fehlende Bildung von Samenzellen) o. durch zu wenige o. zu wenig bewegliche o. funktionseingeschränkte Samenzellen. |
MESA |
Mikrochirurgische epididymale Spermienaspiration, Gewinnung von Samenzellen aus dem Nebenhoden = Epididymis. Heute wird meist TESE bevorzugt, da mit besseren Befruchtungsraten assoziiert. |
Morula |
Embryo 4 Tage nach Befruchtung. |
OAT-Syndrom |
Oligo (wenige) - Astheno (schlecht bewegliche) - Terato (fehlgebildete) - Zoospermie (Samenzellen im Ejakulat). |
Östradiol |
Steuert die Bildung von GnRH und Gonadotropinen, führt zu verschiedenen Veränderungen an den weiblichen Sexualorganen, u.a. Wachstum der Gebärmutterschleimhaut. |
Ovar |
Eierstock. Ort der Eianreifung und der Bildung der weiblichen Sexualhormone Östradiol und Progesteron. |
Ovulation |
Eisprung. Platzen des reifen Follikels durch Einfluss des Gonadotropins LH oder ähnlicher Hormonwirkung (vgl. unten ß-HCG) und Freisetzung der Eizelle. Die Hüllzellen werden zum Corpus luteum. |
Ovum |
Eizelle. Besteht aus äußerer Hülle = Zona pellucida und Eizelle und 1.Polkörper. |
PCO-Syndrom |
Syndrom der polyzystischen Ovarien = kleinzystische Veränderung der Eierstöcke, Erhöhung vermännlichender Sexualhormone = Androgene, Akneneigung, männlicher Behaarungstyp, ggf. Übergewicht, seltenere Periodenblutung. Bei Kinderwunschbehandlung oft Mehrlingsrisiko und Risiko der Überstimulation (s.d.). |
Polarisationsmikroskopie |
Spindle View oder OCTAX ICSI Guard sind Verfahren zur Lokalisation des Spindelapparates der Eizelle. Die Spindel hält die Chromosomen in ihrer korrekten Anordnung und spielt eine Rolle bei dem Abschluss der 2. Reifungsteilung nach Befruchtung der Eizelle. Mit Spindle View kann abgesichert werden, dass der Einstich bei der ICSI aus reichend weit von den Chromosomen entfernt erfolgt, mit ICSI Guard ist sicherzustellen, dass nur reife Eizellen der ICSI zugeführt werden. Beide Verfahren tragen zu einer verbesserten Befruchtungsrate in der ICSI bei. |
Präimplantationsdiagnostik PID |
Genetische Untersuchung des Embryos durch Entnahme einer oder seltener zweier Zellen (Blastomere) und anschließender Analyse auf Chromosomenveränderungen oder genetische Veränderungen. |
Präkonzeptionsdiagnostik |
Genetische Untersuchung der Polkörper der Eizelle vor Verschmelzung der beiden Zellkerne lässt Aussagediagnostik über Chromosomenveränderungen oder Genveränderungen der Eizelle zu. |
Progesteron |
Gelbkörperhormon, bereitet die Gebärmutterschleimhaut auf die Einnistung des Embryos vor und unterstützt die Frühschwangerschaft. |
Spermien-AK |
Antikörper = Abwehrstoffe gegen Samenzellen bei Mann oder Frau. |
Spermiogramm |
Samenzelluntersuchung. |
Spermium |
Samenzelle, besteht aus Kopf mit Akrosom, Mittelstück und Schwanz. Das Akrosom ist wichtig für die Aufnahme in die Eizelle. Der Kopf enthält die Chromosomen = das Erbmaterial. Im Mittelstück ist eine Struktur (Centrosom), die für die Fähigkeit der befruchteten Eizelle verantwortlich ist, sich zu teilen. Fehlt bei einer bestimmten Anzahl der Spermien diese Zellorganelle im Mittelstück, was lichtmikroskopisch im herkömmlichen Spermiogramm nicht nachweisbar ist, ist der betreffende Mann absolut und unbehandelbar unfruchtbar. Der Schwanz bewirkt die Bewegung. |
Sterilität |
Unfruchtbarkeit. |
Stimulation |
Behandlung mit Gonadotropinen. Ziel ist die Anreifung mehrerer gleich entwicklungsfähiger Eizellen. |
Tubare Sterilität |
Unfruchtbarkeit durch Eileiterverschluss o. Eileiterfunktionsstörung durch Entzündung o. Endometriose. |
Testis |
Hoden. Ort der Samenzellbildung und der Bildung des männlichen Sexualhormons. |
Testosteron |
Männliches Sexualhormon. |
Trophoblast |
Mutterkuchenanlage, bildet Schwangerschaftshormon. So unterstützt der Embryo seine eigene weitere Entwicklung. |
Tubargravidität |
Eileiterschwangerschaft. Einnistung des Embryos im Eileiter. Kann in seltenen Fällen, falls übersehen, zu lebensgefährlichen Komplikationen führen (Platzen des Eileiters, Verblutungsgefahr). In der IVF gibt es in seltenen Fällen die Kombination Schwangerschaft in der Gebärmutter und Schwangerschaft im Eileiter! |
Tube (tubae uterinae) |
Eileiter. Die befruchtete Eizelle teilt sich während der 4-5 Tage ihrer Wanderung durch einen der beiden Eileiter in die Gebärmutter bis zur Blastozyste. |
Tese |
Testikuläre Spermienextraktion, Gewinnung von Spermien aus Hodengewebe. |
uFSH/ rFSH |
aus menschlichem Urin oder gentechnisch hergestelltes Gonadotropin (z.B. Fostimon, Bravelle / Gonal F, Puregon). |
uHMG |
Aus menschlichem Urin gewonnenes Menopausengonadotropin, enthält FSH und LH (z.B. Menogon HP). |
ÜSS |
Durch HCG nach Stimulation und Bildung von deutlich mehr als 10 Follikeln ausgelöste Zystenbildung in beiden Eierstöcken und ggf. massive Flüssigkeitsansammlung in Bauchhöhle und zwischen Lunge und Rippenfell. Zusätzlich ggf. Erbrechen. Durch Flüssigkeitsverlust und bei zu wenig Trinken ggf. Thrombosegefährdung. |
Vierzeller |
Embryo 2 Tage nach Befruchtung. |
Vitrifikation |
(Blitzgefrierung) von Eizellen im VK-Stadium und von unbehandelten Eizellen (sogenanntes "Sozial Freezing") |
Vorbehandlung |
GnRH-Analogon stoppt die körpereigene Gonadotropinwirkung. |
Vorkernstadium |
Eizelle ca. 16-20 Stunden nach Befruchtung (Eindringen/ Einbringen der Samenzelle). Im Idealfall erreicht jedes dritte Vorkernstadium das Blastozystenstadium. |